Durch Recherchen von NDR und der “Süddeutschen Zeitung” konnte gezeigt werden, wie deutsche Banken bei illegalem Glücksspiel Gewinn machen. Für die Behörden handelt es sich dabei um keine unbekannten Informationen und trotzdem wird dieses Verhalten toleriert und nichts dagegen unternommen.
Wenn Banken die Zahlungen für Online Casinos abwickeln, machen sie sich grundsätzlich strafbar, weil sie dabei gegen deutsche Gesetze verstoßen. Ein paar Banken, die das betrifft sind die DZ-Bank, die Postbank und die Hypovereinsbank. Experten sind der Meinung, dass diese Banken nicht nur den Glücksspielstaatsvertrag brechen, sondern auch Beihilfe zum illegalen Glücksspiel leisten und sich zusätzlich der Geldwäsche strafbar machen.
Um in Deutschland mit Glücksspielen arbeiten zu können, ist es unbedingt notwendig eine Lizenz dafür zu haben. Viele private Anbieter können eine solche Lizenz allerdings nicht vorweisen. Tipico und Bwin haben zum Beispiel nur eine Erlaubnis, die in Schleswig-Holstein gültig ist. Über Internetseiten können aber trotzdem aller deutschen Einwohner typische Casino Spiele spielen, wie etwa das roulette spiel oder diverse Spielautomaten. Banken, die dann die Ein- und Auszahlungen regeln, brechen mit diesem Verhalten ebenfalls das Gesetz und trotzdem gibt es immer noch sehr viele Banken, die das ohne schlechtes Gewissen machen.
Das Innenministerium in Niedersachsen ist auf solche Fälle spezialisiert. Bei Stichproben, die von Reportern durchgeführt wurden, erkannte man, dass Zahlungsdienstleister oft zwischengeschaltet sind. Die Hypovereinsbank nimmt zum Beispiel Zahlungen an, die sie dann an das Casino Spin Palace weiterleitet. Bei anderen Banken lauft das sehr ähnlich ab. Zahlungsdienstleister sind vorrangig Global Collect und Adyen. Bei den Gewinnauszahlungen sind oft sogar ausländische Banken wie die Erste Group Austria involviert. Zu konkreten Kundenbeziehungen wollen sich die Banken nicht äußern und meinen, dass sie sich immer an das Gesetz halten.
Die Casinos sind der Meinung, dass der deutsche Glücksspielvertrag nicht europakonform wäre und daher ungültig sei.
Die Bundesfinanzaufsicht weiß zwar Bescheid, unternimmt aber momentan nichts gegen diese Vorgehen.